Ausnahme Corona – Interview mit Beate Klemann, Inhaberin eines Yoga-Studios
Heute gibt es ein besonderes Interview mit Beate Klemann, Inhaberin des Yoga Studios BeYou Yoga in Ismaning
Die aktuelle Lage…
Deborah: Liebe Beate, recht herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Der Anlass hierfür ist die besondere Lage, in der wir uns alle derzeit befinden: Wegen des Coronavirus sind wir in Bayern mit einer Ausgangsbeschränkung an unser Heim gefesselt. Großveranstaltungen werden nicht erlaubt.
Du bietest seit ein paar Tagen Deine Yoga Kurse nun online an. Das ist sehr spannend. Seit wann existiert Dein Yoga Studio in Ismaning eigentlich?
Beate:
Hallo liebe Deborah, schön, dass wir dieses Interview führen. Das BeYou Yogastudio gibt es seit Januar 2018 – also fast 2 ½ Jahre inzwischen.
Deborah: Deine Kurse fanden bis jetzt immer im Studio statt. Ein Studio, das ich übrigens wirklich sehr ansprechend finde. Nun kannst Du wegen des Pandemie und der Ausgangsbeschränkungen keine Kurse vor Ort halten. Wie fühlte sich das für Dich an, als die Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden? Hattest Du Existenzängste an den ersten Tagen? Deine Miete und weitere Nebenkosten hastDu ja trotzdem.
Beate:
Lieben Dank – ja – das Studio strahlt eine wundervolle Atmosphäre aus. Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob alle Teilnehmer allein wegen Yoga ins Studio kommen oder um sich wirklich einfach nur “Zeit für sich” zu nehmen – oder wegen der Nackenmassagen am Ende jeder Stunde. (lacht)
Nein im Ernst – es ist gerade in der heutigen Zeit fast noch wichtiger geworden, auf seine emotionale Gesundheit zu achten, als auf die körperliche! Depressionen, BurnOut, Erschöpfung, schlechter Schlaf – das sind in der westlichen Welt mit steigender Zahl die Kranksheitsursachen Nr. 1 geworden.
Die Menschen müssen einfach raus aus dem Trubel, der Hektik, dem Lärm der Schnelligkeit des Alltags. Welcher Grund auch immer es ist, der die Menschen zu meinen Yogastunden kommen lässt – solang ihnen das gut tut – was ich ihnen mit Yoga, Meditation, Bewusstheit und Ruhe geben kann – sind sie genau hier an der richtigen Stelle!
Warum sage ich das?
Als mir nach Festlegung der Ausgangsbeschränkung klar wurde, dass das bedeutet, das Studio schließen zu müssen, war mein erster Gedanke eher der, dass den Menschen nun ein Anker fehlen würde – in einer emotional weitaus herausfordernderen Phase als wir sie je bisher kennengelernt haben.
Um die laufenden Miete – zumindest für einen begrenzten Zeitraum – weiterzahlen zu können, gibt es zwar ein erwirtschaftetes Polster, welches aber natürlich nicht dafür gedacht ist, überraschende Schließzeiten zu überstehen, sondern eher um das Finanzamt zu füttern und laufenden Kosten decken zu können. Für eine Übergangszeit kann es zumindest ein bisschen was abfedern. Allerdings liegt genau da die Krux. Wir sind in der Zwischenzeit in der fünften Woche der Ausgangsbeschränkung.
Keiner weiß, wie lang ist diese “gewisse Zeit” für Studios wie BeYou Yoga andauern wird, wann wir wieder „normal“ für unsere Kunden da sein dürfen und wie lang dieses Abfedern und Überbrücken machbar sein wird.
Beate Allein… – Eine brisante Situation
Deborah: Du bist selbst eine Alleinerziehende Mutter und arbeitest auch in einer Festanstellung. Kannst Du Deinen „normalen Job“ überhaupt aktuell ausüben? Oder wurdest Du auch hier in den Urlaub geschickt?
Beate:
Ich bin dem Weg meines Herzens gefolgt. Habe den Mut gefasst, alleinerziehend, mit damals 7 jährigem Kind – ohne „Großelter- Backup“- neben der Festanstellung parallel die Selbständigkeit aufzubauen und ein Yogastudio zu eröffnen. Das bedeutet nicht nur einen enormen Glauben daran, dass das, was ich tue, das sein würde, was die Menschen mit meinem Angebot brauchen.
Es bedeutet das Mobilisieren unglaublicher Energien, eine sehr gut strukturierte zeitliche Planung und natürlich das Stemmen der finanziellen Situation mit einem plötzlich zusätzlichen Posten durch entstehende Kosten eines Yogastudios.
Dabei gibt es noch den Anspruch an mich selbst, auf jeder “Bühne” voll präsent sein zu können – als Angestellte, als Yogalehrerin, als Inhaberin, fortwährend in Weiterbildungen – und natürlich vor allem als Mama!
Nach 1,5 Jahren kam der nächste mutige Schritt – ich habe den Angestelltenjob auf 2 Tage reduziert. Das war allerhöchste Zeit – das Arbeitslevel betreffend und für uns als kleine Familie! Die zurückliegende Zeit war hart – gemeinsame Familienzeit knapp und viel zu sehr getaktet.
In meiner Festanstellung arbeite ich als Produktionsmanager einer Sportproduktionsfirma. Wir produzieren also Sport. Fußball, Basketball, Sportformate – die über Sport berichten. Die Ligen haben aufgrund Corona den Betrieb sehr früh schon eingestellt. Wo also kein Ball mehr rollt – gibt es aktuell kein Aufgabenfeld.
Um die Arbeitsplätze überhaupt erhalten zu können bis “nach der Krise” hat die Firma beschlossen, einen Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Es bedeutet in diesem Themenbereich ebenfalls auf “unbestimmte Zeit” nicht arbeiten können, bedeutet weniger Gehalt zu bekommen – und nicht zu wissen wann und ob es überhaupt weitergehen wird. Auch diese Firma ist von Kundenaufträgen abhängig.
Das Gefühl ist ein ganz anderes als ein Urlaubsgefühl…Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist – aber in den Urlaub starte ich (zumindest nach der fürchterlichen Prozedur des Kofferpackens) – mit Freude, Leichtigkeit und Beschwingtheit. Und ich weiß auch, dass ich nach der Rückkehr einen Arbeitsplatz habe, ein Aufgabenfeld und ein Gehalt.
Jetzt kann ich übrigens deine vorherige Frage aufgreifen….Diese Kombination – Kurzarbeit und ein geschlossenes Studio – lassen nun natürlich auch Existenzfragen und die Frage, wie es weitergehen soll, auftauchen.
Online-Yoga…
Deborah: Auf Deiner Seite https://be-you-ismaning.de können nun Deine Kursteilnehmer lesen, dass Deine Yoga-Kurse in deren „Wohnzimmer“ kommen? Also, Du bietest nun Yoga-Online an.
Ist dieses Angebot erst durch das Corona-Virus entstanden? Oder hast Du einfach einen weiteren Plan schneller in die Realität umgesetzt, als Du ursprünglich vor hattest? Und von wo aus machst Du die Kurse?
Beate:
Deborah, das ist eine gute Frage! Damit hast du ziemlich ins Schwarze getroffen. Beides ist richtig. Einerseits arbeite ich schon länger an einer Online-Plattform, die all diese wunderbaren Dinge vereint, von denen ich aus eigener Erfahrung weiß, dass sie die Menschen glücklich(er) machen. Heilendes Yoga, die Anwendung kraftvoller ätherischer Öle für die körperliche und emotionale Gesundheit. Meditation, Entspannungsübungen, Tipps für mehr Selbstliebe oder einfach ab und an nur mit einer Geschichte die Mut macht, du selbst zu sein.
Meine Studiokurse online anzubieten – das wiederum war nie geplant. Nach der Schließung des Studios aber war mir sehr schnell klar, dass ich die Kurse direkt in die Online-Welt adaptiere. Über diese technischen Möglichkeiten bin ich unendlich dankbar!
Nicht in jedem Beruf, nicht für jedes Unternehmen ist das möglich.
Meine Frisörin z.B. kann mir nicht online die Haare schneiden – und hat auch mindestens 2 Mieten zu tragen.
Privilegien und noch vieles Anderes…
Beate: Ein Online Kurs, das ist ein Privileg und auch eine Chance – die ich direkt umgesetzt und genutzt habe.
Vielleicht wissen es noch nicht alle….aber Yoga wirkt nicht nur stärkend für den Körper. Yoga ist stimmungsaufhellend, lässt dich einen liebevolleren Blick auf dich selbst entwickeln. Du bist also nicht nur gelassener in neuen, vielleicht beängstigenden Situationen – wie wir sie gerade mit der Corona-Krise besonders extrem erleben.
Du meisterst diese und andere Krisen zusätzlich mit einem Lächeln auf den Lippen und bedeutend mehr Leichtigkeit. Yoga ist also gerade jetzt besonders wichtig!
Und die Kurse mache ich tatsächlich aus meinem Wohnzimmer. (Beate lächelt)
Wie funktioniert Yoga Online?
Deborah: Wie können wir uns das vorstellen? Sind die Yoga Einheiten live? Und mit welchem Tool bietest Du sie an?
Und kannst Du mit diesem Tool dann auch wie im „normalen Kurs“ auf die einzelnen Teilnehmer eingehen, wenn Sie Probleme oder Fragen zu einzelnen Übungen haben?
Beate:
Liebe Deborah, ganz genau so! Die Technik macht es möglich! Ich bin ein Freund von kurzen Anleitung und schnellen Wegen – bloß nicht kompliziertes. Wahrscheinlich, geht es so den meisten Menschen (lacht).
Im Yogastudio arbeite ich mit dem Buchungstool Eversports. Über Eversports kann man sich einbuchen, über die gängigen Zahlungswege unkompliziert zahlen und wählt zwischen der ersten Online-Gratis-Schnupperstunde, einem neuen 14 Tage Special oder der üblichen 10-er Karte. Dann braucht es nur noch die ZOOM-app. Beides ist miteinander so verknüpft, dass jeder ab 15 Minuten vor Stundenbeginn über die BeYou-Yoga Homepage in den “virtuellen Yogaspace” eintreten und live dabei sein kann. Sehr kundenfreundlich und unkompliziert. Ich liebe das – und die Kunden auch.
Was ist nun so gut an einer Online-Live-Klasse? Ganz klar der persönliche Kontakt, das Interagieren, das Miteinander. Wir sehen uns, die Teilnehmer kennen sich und tauschen sich vorab sogar untereinander aus. Das ist so schön und unendlich wichtig. Ich kann während der Stunde korrigieren – wie im Studio auch. Es entsteht nicht nur das Gefühl von Gemeinsamkeit – es ist ganz real da! Diese Verbindung in der Zeit des “Social Distancing” hat einen unendlich hohen Wert – vor allem für unsere mentale Gesundheit.
Die Kurse…
Deborah: Bietest Du unterschiedliche Kurse an? Für Anfänger und Fortgeschrittene?
Beate: Ich bin sehr froh, durch diese Variante weiterhin für meine Teilnehmer aus dem Studio da sein zu können. Sie mit Yoga durch eine schwierige Zeit zu manövrieren, so wie Yoga für mich täglich ein starker, vertrauensvoller Anker ist.
Mein größter Wunsch ist, auch die Menschen zu motivieren, für die Yoga bisher noch nicht im Fokus stand oder die sich aus den verschiedensten Gründen nie in ein Studio getraut haben. Einfach mal ausprobieren. Zu Haus, in der gewohnten Umgebung fällt es oft leichter.
Ungewöhnlich mag sein, dass die Online-Stunden nach dem Gefühl benannt sind. So – wie sich der Teilnehmer nach der Stunde fühlen möchte.
Das hat einen wichtigen Grund: Ob Anfänger und Fortgeschritten – wir haben alle gerade wahrscheinlich dieselben Ängste, Gefühle, Gedanken, Sorgen und Unsicherheiten. Diese möchte ich in der Stunde an die Oberfläche holen. Sie wollen wahrgenommen und nicht verdrängt werden. Das wiederum stärkt die mentale Gesundheit – und merkst du? Da schließt sich der Kreis wieder.
Deborah: Wie viele dieser Kurse haben bereits stattgefunden und wie war die Resonanz bis jetzt?
Beate: Wie vieles Neue, Ungewohnte braucht es wohl eine Überwindung anfangs – sei es die Technik, die Motivation oder schlicht und einfach das Umfeld und Zeitfenster dafür zu schaffen. Wie viele Menschen sind jetzt vor völlig neue – und wirklich sehr große Herausforderungen gestellt! Homeoffice, Kinderbetreuung, Heimunterricht, Kochen und oft der Perfektionsanspruch an sich selbst beinhalten enorme Flexibilität und eine harte Umstellung. Das ist nicht mit Leichtigkeit erledigt! Wir sind jetzt in der fünften Woche – und die Teilnehmerzahl steigt. Ich denke, langsam ist die Struktur zu Haus da und auch das Bedürfnis nach der Yogastunde als wirksame “Medizin”.
Die Idee und das Netzwerk…
Deborah: Die Idee, Yoga ins Wohnzimmer zu bringen, ist gerade in der jetzigen Zeit wirklich wunderbar. Fehlende soziale Netzwerke und die Freiheit, seine Freizeit mit anderen Menschen zu verbringen, fehlt gerade in der jetzigen Zeit. Können die Teilnehmer im Kurs miteinander und untereinander interagieren? Sehen Sie sich gegenseitig?
Beate: Ja, das können wir. Und wir nutzen es rege! Ich glaube, ich hatte es oben schon erwähnt: Diese 15 Minuten vor Beginn der Stunde, der Austausch, das Miteinander, die Verbindung sind genauso wertvoll, – wenn nicht noch mehr – wie die Yogastunde selbst. Davon bin ich überzeugt. Es entsteht eine Gemeinschaft in der Isolation. Das ist einfach etwas ganz wunderbares.
Deborah: Sind die Teilnehmer verpflichtet, an bestimmten Tagen online zu gehen, oder können diese frei an jedem der Online-Termine teilnehmen? Wie werden die Teilnehmer an den gebuchten Kurs bzw. die Termine erinnert?
Beate: Jeder Kurs steht allen Teilnehmern offen. Es können so viel Kurse besucht werden, wie jeder möchte. Die einzige “Pflicht” – wenn du es so nennen möchtest – ist – für sich selbst zu sorgen. Für das seelische Gleichgewicht, die innere Gesundheit. Es braucht nicht viel dazu – außer vielleicht manchmal den Kampf mit dem inneren Schweinehund. Regelmäßige Pausen, Spaziergänge an der frischen Luft, Bewegung, “gute” Lebensmittel, ausreichend Schlaf, ein Lächeln an dich selbst und Yoga natürlich.
Die Kosten für die Online-Teilnehmer…
Deborah: Wie teuer ist so ein Online Kurs bei Dir? Wie viele Einheiten beinhaltet er?
Beate: Da wir nicht wissen, wie lang das Studio noch geschlossen bleiben wird, sind die Einzelstunden online rabattiert und für 15 Euro/Stunde buchbar. Es gibt sogar ein 14 Tage-Special! Hier kann 4 mal in 2 Wochen die Matte ausgerollt werden – und man erhält eine Stunde geschenkt! Es fällt leichter, dabei zu bleiben, wenn sich eine gewisse Routine, eine Regelmäßigkeit entwickelt – so dass Yoga und all die wunderbaren Vorteile, die es mit sich bringt, ein fester Bestandteil im Auf und Ab des Lebens werden kann.
In die Zukunft schauend…
Deborah: Irgendwann ist hoffentlich auch wieder Normalität in unser aller Leben eingekehrt. Wirst Du dann die Online Kurse weiter anbieten?
Beate: Hm….das ist eine gute Frage. Ein Yogastudio erschafft einen Raum, in welchem jeder Einzelne aufgefangen und getragen wird – egal, welche Themen ihn gerade körperlich oder emotional beschäftigen. Jeder kommt, um die Möglichkeit zu haben, mit sich und für sich zu üben. Nicht für irgend jemanden und nicht mit einem von Ehrgeiz getriebenen Ziel.
Ich selbst liebe es, vor, während und nach der Stunde ätherische Öle einzusetzen, die gezielt die Intension der Yogastunde fördern.
In den Haltungen bekommen die Teilnehmer von mir “Assists” – also Hands-on – welche sie die Ausrichtung einer Asana, einer Haltung, tiefer erspüren lassen. Massagegriffe – vor allem in der Schlussentspannung – vertiefen die Entspannung und das Loslassen von Stress und der Sorgen im Alltag nachhaltig.
Das alles ist in einer online Stunde nicht möglich.
Keine Online Stunde ersetzt je die Energie, die Atmosphäre, die Nähe, die beim gemeinsamen Üben im Studio entsteht.
Und dennoch kann ich mir gut vorstellen, weiterhin online Yoga anzubieten! Nicht jeder hat ein Studio um die Ecke. Und wenn die Stunde im Studio nicht besucht werden kann, weil deine Firma dich auf Geschäftsreise schickt oder du im Urlaub bist, kannst du mit der online-Klasse die Lücke füllen und deine Routine aufrecht halten – das ist doch richtig gut.
Zum Schluss eine persönliche Frage…
Deborah: Zum Schluss habe ich noch eine persönliche Frage. Wie läuft Dein Alltag derzeit mit Kind und Job ab? Du bist ja nicht nur Yoga-Lehrerin und Angestellte, sondern auch Mutter. Der aktuelle Stress mit Existenzängsten und reduzierten Kontakten ist für jeden etwas anders. Wie fühlt es sich für Dich an? Und: Hast Du ein oder zwei Tips für die Mütter, die diesen Beitrag lesen?
Beate: Was den reinen Ablauf betrifft, so ist vieles gar nicht so anders. Ich arbeite bis auf die 2 Tage im Angestelltenjob ausschließlich zu Hause an Projekten und Workshops und für all das, was die Studioleitung so mit sich bringt. Abends unterrichte ich im Studio.
Durch das alleinerziehende Mama-Sein bin ich örtlich sowieso stark an zu Haus gebunden und unglaublich froh mich Online vernetzen und weiterbilden zu können. Die restliche Zeit ist Family-Time und hat (fast) unantastbare Prioriät.
Somit sind Live-Treffen mit engen Freunden auch sonst seltene Geschenke des Lebens. Dafür die wertvollsten und schönsten Geschenke.
Ich kann mit Stillstand nicht gut umgehen. Ich habe beschlossen, optimistisch zu sein und begebe mich nicht in die Angst. Yoga und vor allem Mediation helfen mir sehr. Ohne diese beiden festen Säulen in meinem täglichen Leben wäre das ganz anders. Sie geben mir Klarheit, Fokus, zeigen mir meine Ängste – aber lassen mich genau dadurch weiterhin mutig nach vorn schauen. Und all die liebevollen Nachrichten meiner Teilnehmer zeigen mir so viel Freude, Licht und Kraft und Verbindung auf, was mich sicher sein lässt, dass es ein “danach” gibt und weiter geht!
Die Aufgaben, die Familien durch die neue Situation nun haben sind unglaubliche Mammutaufgaben!
Alles ist durcheinander gewirbelt, der Alltag ist kein Alltag mehr. Alles will und soll unter einen Hut passen. Job, Schule, eine neue Form von Ängsten, Sorgen, Panik.
Schlechter Schlaf und Nerven, die am Abend wie Drahtseile gespannt sind.
Was sich anfangs vielleicht noch wie eine “Pause” anfühlte – endlich mal nicht mehr “müssen” müssen – wird langsam zur Zerreißprobe – für Kinder und Erwachsene gleichermaßen! Die soziale Isolation lässt unausgeglichen werden, angestaute Gefühle finden ihren Weg. Kinder werden lauter und brauchen noch mehr Kuscheleinheiten und Verständnis als sonst. Auch wenn sie es noch nicht verstehen sollten – sie spüren es!
Und irgendwie brauchen genau das auch die Erwachsenen. Vertrauen. Mitgefühl, Aufmerksamkeit, Liebe.
Beates heisse Tipps, nicht nur für Mütter:
Beate: Meine Tipps – und hier gleich an erster Stelle:
Lass den Anspruch von Perfektion los.
Für deine Familie und vor allem für dich als Frau und für dich als Mama.
Es muss nicht jede Aufgabe aus dem Lernplan gelöst sein. Es muss nicht jeden Tag frisch gekocht sein. Es muss nicht die Wäsche sofort gebügelt sein. Es muss gar nichts sein.
Wie gelingt dir das?
Gib den Aufgaben Prioritäten!
Was muss wirklich? Was kann auf später oder morgen verschoben werden und was ist unwichtig und kann ganz gestrichen werden?
Was ist wichtig? Bei welchen Aufgaben bleibst du in der Liebe? Und durch welche leitet dich dein Verstand? Es kommt kein Besuch – und die Schuhe dürfen auch mal im Flur liegen. Welche Aufgaben kann ich verteilen innerhalb der Familie? Jeder packt mit an – und tut das meistens sogar gerne, wenn dafür mehr gemeinsame Zeit und weniger genervte Momente rausspringen.
Zweitens: Kümmere dich um DICH!
Jetzt wollen noch mehr Menschen gleichzeitig was von dir. Oder zumindest fühlt sich das für dich so an. Du willst überall glänzen und hast das Gefühl, du bist nicht gut genug. Eine Pause – und wenn nur kurz – macht dir ein schlechtes Gewissen. Du fühlst dich, als seist du eine schlechte Mama, eine schlechte Partnerin, eine schlechte Arbeitnehmerin.
Was glaubst du, nimmt dir dieses Gefühl? Diesen Glaubenssatz?
Noch weniger Pausen? Noch mehr Arbeit?
Es ist: Die Pause!
Aus einer leeren Tasse kannst du nichts ausschütten!
Du kannst nicht geben, wenn du selbst leer bist!
Also sorge zuerst für DICH und volle Energietanks!
Wie gelingt dir das?
Überlege, was dich auffüllt. Überlege, was dir gut tut!
Wenn jemand die Küche aufräumt, während du ein warmes Bad nimmst?
½ Stunde Mittagsschlaf?
Ein Spaziergang allein?
Eine Tasse Tee in der Frühlingssonne – Kinder, Handy, Laptop weit weg?
Kopfhörer auf, Lieblingssong an, laut aufdrehen und tanzen?
Eine Yogastunde?
Das ist nicht egoistisch! Das ist Selbstfürsorge!
Tu es!
Teile deiner Familie mit, was es ist, was du brauchst, was dich wieder leuchten lässt.
Bitte deine Familie klar um diese Auszeit – täglich. Lege Zeit und Länge fest.
Nimm dir die Auszeit und kehre mit einem Lächeln und neuem Schwung und viel mehr Gelassenheit zu den Aufgaben zurück. Und du wirst sehen, sie gehen dir viel leichter von der Hand!
Ich könnte das unendlich weiterführen – aber diese beide Punkte sind aus meiner eigenen Erfahrung die wichtigsten – sie helfen schnell, effektiv und überall!
Es braucht nur einen Moment des Innehaltens und Beobachtens und eine Portion Selbstliebe!
Und am Ende…
Beates letzter Tipp für alle:
Positiv bleiben! Dankbar sein! Lächeln und an deine Kraft glauben!
Sie ist da!
Und du bist wunderbar!
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