Der verlorene Fünfziger – Blickwechsel

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Verlust

Letztens passierte mir etwas, worüber ich mich vor einigen Jahren noch ziemlich lange sehr geärgert hätte: Ich verlor auf dem Weg von der Bank nach Hause einen 50 EUR-Schein.
Ich ahnte, wie es passiert war und trotz dem, dass ich den Weg zurück ging, fand ich den Schein nicht mehr. Ich suchte auf  der Straße, auf dem Gehweg und auch im Gebüsch des Gartens, in dem ich zuvor eine wunderschöne Blume betrachtet und fotografiert hatte. Nirgends war der Schein zu finden.

Ausgleich des Universums

Ich war ein wenig frustriert und doch kam plötzlich ein Gedanke auf, der mich wieder aus dem Gefühl des Ärgers brachte:
Ich erinnerte mich daran, dass ich vor einigen Jahren auf einem Weizen-Feld einige fünf Euro Scheine gefunden hatte.
Im Fundbüro, bei dem ich meinen Fund meldete, sagte mir der Mann, ich solle mich freuen und es behalten, denn ohne Geldbörse könne man den Finder nicht ermitteln.
Tatsächlich freute ich mich, denn ich brauchte damals jeden Cent ganz dringend und oft genug war am Ende des Monats zu viel Zeit und zu wenig Geld übrig.
Als ich mich an dieses Geschenk erinnerte, war mir klar: Das Universum hatte mit dem Verlust der 50 EUR wieder einen Ausgleich geschaffen und jemand anderer hatte sich an diesem Tag über den Fund des Scheines richtig gefreut.
In diesem Moment passierte sogar etwas Unerwartetes: Ich freute mich mit dem Finder und konnte loslassen von meinem Ärger, den ich zuvor empfunden hatte.
Mir wurde dabei auch etwas anderes bewusst: Egal welche Krise wir im Heute erleben, sie hat immer einen Zweck. Und sei es auch „nur“ der, dass das Universum wieder Ausgleich schafft.
Welchen Blickwinkel wir dabei einnehmen, liegt dann definitiv an uns persönlich.

Blickwinkel

Den Blickwinkel zu ändern, ist grundsätzlich immer hilfreich, gleichgültig ob wir gerade Geld verloren haben oder in einer größeren Krise stecken.

Dieser Prozess unterstützt uns dabei, aus einer Situation, in der wir uns nicht wohl fühlen, herauszutreten und diese aus einer anderen Perspektive aus zu betrachten. Und daran können wir nur wachsen.

Ich gebe zu, es ist nicht immer leicht, seine Position zu ändern, vor allem dann, wenn große Emotionen mit im Spiel sind.

Aber mir persönlich hilft inzwischen eine Übung: Die achtsame Atmung und der Prozess, mir gedanklich vorzustellen, wie ich meinen Körper verlasse und mich und meine Situation von oben –  aus der Vogelperspektive heraus – betrachte. Dabei verändert sich auch mein Horizont, denn ich sehe währenddessen nicht nur mehr meinen kleinen Raum, in dem ich zuvor feststeckte, sondern auch den größeren Umkreis. Dabei wende ich meinen Blick auch in die Vergangenheit und in die Gegenwart, verknüpfe das, was war und das, was heute ist.

 

Higher-Self, Karma und Heldenreise

Zugegeben, diese zuvor beschriebene Übung ist in der Tat keine leichte und bedarf der regelmäßigen Praxis. Wenn wir immer wieder reflektieren, erkennen wir, welche positiven Wirkungen die vorherigen Krisen auf uns hatten und wo Ausgleich und Missverhältnis besteht. Diese Übung – vorausgesetzt wir tun sie regelmäßig – unterstützt uns auch, mehr Resilienz zu erhalten. Wir werden uns unserer Stärken und Potentiale bewusst, erkennen, was wir bereits geschaffen und geleistet haben. Die Fortgeschrittenen erfahren währenddessen auch die universellen Zusammenhänge leichter.

Ich habe mir viele Jahre damit beholfen, einmal im Jahr meine persönliche Heldenreise (*) zu reflektieren. Diese Übung unterstützt uns sehr, zu erkennen, welche Fähigkeiten, Talente und Stärken (Superkräfte) wir besitzen, wer unterstützender Freund und Begleiter war oder ist. Wir sehen mit dieser Methode auch, welche Erkenntnisse wir aus dem Jahr zuvor oder auch aus den Lebens-Jahren bis zum aktuellen Status Quo mitnehmen durften.

Meine Heldenreise begehe ich inzwischen in der Form, dass ich immer zum ersten Januar eine Collage mit meinen Jahreszielen erstelle und dabei reflektiere, was im Jahr zuvor war, was ich gelernt und umgesetzt habe. Ich sehe auch was oder wen ich loslassen darf und welche Themen und Visionen ich übertragen will um daran weiter zu wachsen oder mein übergeordnetes Ziel zu erreichen. Diese Methodik gibt aber auch die Erkenntnis, wo eine Überlastung vorherrscht und welche Energien nicht die Meinen sind und welche Stärken ich falsch eingeschätzt habe, denn schließlich kann ich nicht alles können.

 

Ziele und Visionen

Zwischenziele und übergeordnete Visionen sind wichtig und geben unserem Leben einen Rahmen und sogar einen Sinn.

Zielloses herumzuirren lässt uns verharren in der „Bodenhaltungsindustrie“, wie Tobias Beck, mein aktueller Lehrer und Mentor, so schön formuliert.

Und wenn wir bei der Begrifflichkeit „Bodenhaltung“ bleiben, so stoße ich eine sehr provokante Frage an: Was macht unser Leben besonders, wenn wir da bleiben, wo die Massen verharren? Ist das Leben dann wirklich anders als das der Lebewesen, die wir in der Massentierhaltung heranzüchten?

Wenn ich keine Ziele habe, fällt es mir schwer, Prioritäten zu setzen und mein Leben zu organisieren. Selbst das einfachste Zeitmanagement ist ohne Ziel fruchtlos, genau so wie das Reflektieren.

Alles greift ineinander und seien wir ehrlich: Es gibt nicht nur das Eine und wir dürfen begreifen, dass nur die ganzheitliche Betrachtungsweise sowohl im Berufsleben als auch im Alltag uns voranbringt und verstehen lässt.

 

Die Akademie

Ich habe in den letzten 12 Monaten viele neue Puzzle-Stücke mit bereits vorhandenen verbunden und ein großes Bild schaffen dürfen. In dieser Zeit entstand die Online-Agentur mit der anhängenden Akademie „DieHeldenakademie“.

Während der Pandemie in den letzten zwei Jahren verlor ich vermeintlich „gute“ Freunde, die mich aus ihrem Kreis wegen meines „Andersseins und Denkens“ beschimpften und ausstießen. Einige andere verabschiedeten sich still und leise und ließen nichts mehr von sich hören. Mir erzählten viele, die so wie ich dachten oder toleranter in ihrem Wirken und Leben waren, dass es ihnen genauso oder ähnlich erging. Bewusst nahm ich während dieser Krise den Verlust an und gab auch der Trauer einen Raum.

Meine persönliche Aufgabe in dieser Zeit war, zu erkennen, dass währenddessen und im Anschluss neue Menschen in mein Leben getreten sind oder andere wieder zurück kamen, die eine ähnliche oder die gleiche Vision und Energie hatten, wie ich.

Obwohl ich immer gerne Menschen begegne, die anders denken, lernte ich auch, dass für die Einleitung einer neuen Ära ein neues Netzwerk geschaffen werden soll, mit einer ähnlichen und sogar höheren Energie, wie ich sie kannte. Das Universum war aktiv, auf radikale Art und Weise. Die, die Energie zogen und blockierten, hatten sich von selbst verabschiedet, während die, die Energien geben und austauschen wollen, mit Leichtigkeit in mein Leben traten und immer noch treten.

Und so erblühte aus dem Samen, den ich bereits vor vielen vielen Monaten gesetzt hatte, endlich die Agentur: Mit diesen energievollen Menschen, die mich heute begleiten wollen, habe ich mich zusammen getan und meine Vision verwirklicht.

Die Vermittlungsagentur und meine Tätigkeit als City-Host für München mit der HumanBeingCommunity, bei der ich Network-Events veranstalte (*).

Mehr gibt es bald dazu in diesem Blog zu lesen.

 

ENDE?

Die Geschichte der Reflexion und Weiterentwicklung ist noch lange nicht zu Ende. Sie beginnt immer wieder von Neuem. Schließlich lernen wir alle nicht aus. Auch die, die bereits erfolgreich waren und sind, erkennen aktuell, dass Veränderungen anstehen. Wer sich mit Neugierde darauf zubewegt, wird der Gewinner der neuen Zeit sein, wer sich dagegen wehrt und in Ärger oder Wut hineingeht und dort verweilt, wird verlieren.

Mein Impuls für Dich, liebe Leserin, ist klar: Wer heute übt, wird morgen ernten. Und sich in Zukunft bei einem Verlust sogar freuen können, auch für den Anderen. Denn jede Krise birgt neue Chancen.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und freue mich auf Deine Kommentare und Impulse zu meinen Beiträgen.

 

 

Foto: Pixabay.com

(*)=Affiliate-Links hinterlegt

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