Vegan leben – eine besondere Art der Achtsamkeit …

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Wie ich zur veganen Küche fand …

Warum ich seit Neuestem lieber vegan lebe, hat eine besondere Geschichte. Diese können Sie hier lesen.

Ich muss dazu sagen, dass ich noch bis Anfang 2016 gerne ein blutiges Steak oder ein deftiges Curry mit Rind oder Huhn oder Lamm mit Genuss aß.

Meine Geschichte zur veganen Lebensweise fing genau am 3. Oktober 2016 an

Am 3.Oktober 2016 besuchte ich eine Veranstaltung von Veit Lindau und Dr. Rüdiger Dahlke. Zugegeben, mich faszinierte eigentlich eher Veit Lindau. Denn ich hatte kurz vor der Veranstaltung sein Buch werde verrückt gelesen und war so begeistert davon, dass ich mich sofort zu dem Auftritt, den er in München gab, anmeldete.

Durch einen Teil des Programms führte auch Dr. Rüdiger Dahlke: Ein Mann, über den ich noch nicht so viel gehört oder gelesen hatte. Eher am Rande war er mir aufgefallen und dann tauchte er hier auf und stellte meine Welt noch mehr auf den Kopf, als sie schon war.

Seine ruhige Stimme, seine Argumentationen und seine Sicht auf die Dinge der Welt brachten mich noch mehr zum Nachdenken über unsere Lebensweise. Auch und ganz besonders der enge Zusammenhang zwischen unserer Ernährung, unseren Emotionen und den Zivilisations-Krankheiten überzeugte mich. Vor allem Dingen, da ich erst kurz vorher wegen meines Burnouts fünf Wochen auf Reha gewesen bin. Trotz dieser Zeit fühlte ich mich immer noch nicht richtig gesund, hatte den Eindruck, noch etwas in meinem Leben ändern zu müssen, um Panikattacken und andere Leiden (wie mein Hashimoto und dessen Nebenwirkungen) aus der Welt zu schaffen.

 

Wie ich vorher lebte …

Ich hatte bereits auf meinem Speisezettel Fleisch und Milchprodukte auf Anraten der Ernährungsberaterin in der Klinik radikal reduziert und meine Bewegung erhöht. Dennoch zeigte die Waage gerade mal 2 Kilo weniger an Gewicht am Ende meiner Reha an. Bei der Entlassung erhielt ich die Mitteilung, dass ich durch mein Hashimoto nur langsam an Gewicht verlieren würde. Und dass das Hashimoto, welches tatsächlich nicht heilbar oder aufzuhalten sei, mir immer Probleme bereiten würde.

Und nun stand ein Dr. Rüdiger Dahlke vor dem Publikum und vermittelte mir den Eindruck, dass noch nicht aller Hoffnung Ende sei und dass es eine Lösung für mich gäbe. Eine ganzheitliche.

Auf der Veranstaltung kaufte ich sofort sein Buch „Peacefood-Vegan einfach schnell„. Warum gerade dieses? Weil hier tatsächlich simple, vollwertige vegane Rezepte enthalten waren.

Am 4. Oktober fing ich an, mich vegan und glutenfrei zu ernähren …

Man sagt, aller Anfang sei schwer. In diesem Fall war es aber nicht so. Famoser Weise erinnerte ich mich am Abend vor dem 4.10.2016 daran, dass ich als Kind immer lieber Gemüse und Hülsenfrüchte aß, als Fleisch. Den Fleischgenuss hatten mir meine Großmutter und meine Eltern anerzogen. Und irgendwann war ich konditioniert und hatte mich daran gewöhnt. Genau so war es mit Käse und Joghurt. Ich war auch als Kind kein Fan solcher Dinge und wurde regelmäßig zum Verzehr gezwungen. Das ging so lange, bis ich alles mochte, aß und am Ende auf Hülsenfrüchte weitgehend verzichtete. Die Zubereitung war ja auch so kompliziert: Immer musste man sich am Tag davor daran erinnern, die getrocknete Ware über Nacht einzuweichen. Von den nervenden Blähungen abgesehen …

 

Die Folgen der veganen Ernährung …

Als ich das erste Gericht aus dem Buch von Dr. Rüdiger Dahlke kochte, stellte ich fest, wie einfach die Zubereitung war und nach ein paar Tagen hatten sowohl mein Magen als auch mein Darm sich an die neue vollwertige Kost gewöhnt. Noch dazu war ich immer satt, hatte keinerlei Heißhunger-Attacken und fühlte mich bereits nach einer Woche gestärkt und klar im Kopf. Meine Verdauung funktionierte so, wie lange nicht mehr. Ich konnte regelrecht die Uhr danach stellen. Meine Begeisterung war groß  und ich zog diese Ernährungsform knapp vier Monate durch. Ich lebte diese neue Ernährung bewusst: Inklusive der Einnahme von Vitamin B12 und dem täglichen Auseinandersetzen mit meinem Vitalstoffbedarf. Gerade auch das Buch Lebensenergie-Kochbuch – vegan und glutenfreihatte wunderbare Rezepte, die ich im Alltag ohne großen Aufwand zubereiten konnte. In diesen vier Monaten nahm ich weitere 12 Kilos an Gewicht ab und fühlte mich so wohl wie noch nie in meinem Leben. Ich hatte eine enorme Energie und mein Geist wurde immer klarer und bewusster.

Warum ich dann doch zum Pescetarier wurde …

Und dann kamen die Ärzte ins Spiel: Sie warnten mich vor Mangelernährung. Vor allem auch bei meinem Sohn, der zwar Fleisch und Milchprodukte bekam, aber diese Lebensweise beobachtete und vielleicht sogar annehmen würde. Die Mangelernährung konnte man im Blut definitiv nicht nachweisen, aber man sagte, das würde in ein paar Monaten anders aussehen.

Ich wurde verunsichert. War es wirklich falsch auf Milchprodukte und Eier zu verzichten? Würde ich meinem Kind schaden? Und sollte ich nicht wenigstens Fisch zu mir nehmen, wegen der Omega 3 Fettsäuren?

Dann waren noch die Freunde, die gerne zum Griechen essen gingen, oder zum Italiener. Und Pizza mochte ich dann doch ganz gerne und so ganz ohne Käse? …

Ich ruderte zurück. Aber ich war dabei dann doch noch sehr zurückhaltend. Meist aß ich Fisch nur, wenn wir Essen gingen (das war auf Grund meines Budget sehr selten) oder zu Weihnachten, weil sich meine Familie mit veganer Ernährung nicht auskennt. Und wenn ich meinem Sohn Fisch zubereitete, aß ich nur ganz wenig davon. Käse gab es maximal einmal in der Woche bei mir.

Meinem Sohn überlasse ich übrigens selbst die Entscheidung, ob er Käse essen möchte und wenn, welchen. Dann gibt es allerdings nur Biokäse. Ich bin der Ansicht, dass Kinder ein ausgesprochen gutes Körpergefühl besitzen, wenn wir nicht immer darauf Einfluss nehmen.

In Zeiten, in denen mein Sohn bei seinem Vater war, habe ich allerdings rein vegan gelebt.

 

Was mich nun aber wieder vegan leben lässt …

Es gibt für mich drei entscheidende Gründe, vegan zu leben:

Der erste Grund

Ich habe festgestellt, dass ich mich nach dem Genuss von Käse oder anderen tierischen Produkten einfach unwohl fühle. Und rieche es auch an meiner Haut. Die Haut riecht dann etwas säuerlich, wenn ich zu viel Käse genossen habe. Meine Verdauung klappt nicht mehr und mir fehlt die Energie, wenn ich tierische Produkte und Gluten zu mir nehme.

Davon abgesehen finde ich spannende neue Rezepte bei meiner Lieblingsbloggerin: „theveganmonster„. Das heisst, meine vegane Küche ist ganz sicher abwechslungsreicher, wie früher.

Wer sich erste vegane Rezepte suchen möchte, ist bei veganen Bloggern am besten bedient. Die Mousse au chocolat von thevaganmonster ist bei uns inzwischen ein Highlight und mein Sohn liebt sie.

 

Der zweite Grund

Meine Schilddrüsenwerte haben sich während meiner veganen Lebensphase erheblich gebessert. Ebenso sind die Nebenwirkungen des Hashimoto zurück gegangen. Die Blutwerte sind eindeutig, die Ärzte sind überrascht.

 

Der dritte Grund 

… für mich, vegan zu leben, ist aber der wirklich entscheidende: Durch meine Lebensumstellung, meinem Job als „Burnout-und Stresspräventions-Coach“ und durch ein erheblich achtsameres Leben ist es für mich inzwischen weder moralisch noch ethisch verträglich, weiter Tiere und Tierprodukte zu essen. Natürlich werde ich Ausnahmen machen – wenn ich irgendwo eingeladen bin oder mir jemand einen Kuchen anbietet. Selbstverständlich werde ich auch niemanden für seine Ernährungsweise verurteilen, denn ich bin der Ansicht, dass jeder Mensch eigenverantwortlich handeln sollte.

Aber ich hoffe, dass ich irgendwann einmal an jeder Ecke beim Bäcker glutenfreien und veganen Kuchen bekommen kann oder auch ohne großen Aufwand nach einem veganen Restaurant weltweit suchen muss …

Vegan leben, bedeutet für mich persönlich den ersten Schritt zu tun, achtsamer mit allen Menschen und Tieren umzugehen und diese Welt mit allen Lebewesen auf ihr vielleicht sogar zu retten, bevor sie ganz vor die Hunde geht …

 

Fotos: Pixabay.com

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