Umweltschutz – Ein Thema der Achtsamkeit, das jeden angeht

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Klimawandel ist spätestens seit „Fridays for Future“ ein Thema in deutschen Wohnzimmern…

sei es, dass wir dafür sind und mit unseren Kindern an Demonstrationen teilnehmen oder sie unterstützen, sei es dass wir das Schwänzen der Schule an den Freitagen als ein falsches Mittel der Wahl empfinden.

Sollen unsere Kinder lieber wieder mehr lernen und täglich am Unterricht teilnehmen? So dass sie später nach dem Studium oder dem Erlernen eines Handwerks etwas gegen die Krise tun können?

Oder sollen wir weiter versuchen, Politiker mit Menschenmengen auf den Straßen zum Umdenken zu zwingen? Für manche scheint diese letzte Option die bessere Wahl zu sein.

Und doch hat uns die letzte Klimakonferenz gezeigt:

Der Lobbyismus hat immer noch das Sagen, demonstrieren alleine hilft nicht!

Wie kommt das? Was läuft schief, im Lande Deutschland?

Ganz einfach ist es nicht herunter zu brechen. Die Zusammenhänge sind komplex und schwierig gleichzeitig. Diplomatie, Klimaschutz und ebenso der Schutz von Arbeitsplätzen sind die Bälle, mit denen unsere Politiker gleichzeitig jonglieren. Hinzu kommt der Ball „eigene Interessen“.

Und seien wir doch ganz ehrlich: Ist sich nicht am Ende immer jeder selbst der Nächste?

Wer würde sein Hab und Gut oder den Arbeitsplatz für die Zukunft anderer und zukünftiger Generationen ohne Murren und Knurren opfern? Wer bewegt sich gerne aus seiner Komfortzone, wenn er nicht unbedingt muss? Natürlich können wir unsere Güter nicht mit ins Grab nehmen. Aber wer weiß denn schon, wie alt wir am Ende werden?

Ob Krankheit oder Not durch andere Katastrophen drohen, wer kann das voraussehen? Die Angst davor macht uns wieder zum kleingeistigen Wesen, der in den Überlebensmodus des Steinzeitmenschen schlüpft und versucht, sein Mammut nicht nur zu erlegen, sondern auch auf Dauer zu sichern…

 

Genau hier beginnt aber die Achtsamkeit…

Wir sind keine Steinzeitmenschen mehr. Wir brauchen nicht täglich Angst vor dem Säbelzahntiger zu haben und wir sollten endlich begreifen: Wenn wir so weiter machen, säbeln wir am Ende am eigenen Ast, auf dem wir sitzen. Irgendwann wird der Säbelzahntiger die Form von lebensbedrohlichen Naturkatastrophen annehmen. Und dieses irgendwann ist nicht mehr ganz weit weg. Irgendwann beginnt bereits heute: Venedig versinkt immer mehr, in Spanien und auch in Deutschland wüten bereits Orkane, die Menschenleben opfern. Früher kannten wir das nur vom Hören-Sagen, aus Amerika oder anderen Orten, die nicht in (be)greifbarer Nähe waren. Heute trifft es auch mal Mallorca, das Lieblings-Urlaubsziel der Deutschen, und aber auch die eigenen Bundesländer, in denen Bauern ernsthafte Ernteausfälle im Sommer zu beklagen haben.

Heiße Sommer, schneereiche Wochen, in denen Schulen ausfallen, aus Sicherheit für unsere Kinder. Windhosen in Deutschland und noch vieles mehr. Das gab es in den Siebziger Jahren, zu meiner Kindheit noch nicht. Ebenso erinnere ich mich daran, dass meine Eltern oft genug die Windschutzscheibe unseres Autos von toten Insekten reinigten. Und nein: Heute haben die Insekten nicht gelernt, Außen herum zu fliegen. Es gibt sie schlichtweg nicht mehr in dieser Anzahl. Aber da, wo sich der Autofahrer freut, hungern die Vögel und andere Tierarten, die auf diese Insekten angewiesen sind. Jährlich sterben weltweit bis zu 58.000 Tierarten aus! Das ist eine wirklich erschreckende Zahl, finde ich.

Achtsamkeit bedeutet für mich beim Umweltschutz, die Zusammenhänge zu erkennen. Nicht nur das zu sehen, was vor meiner Haustüre oder in meinem Wohnzimmer ist, sondern auch die Folgen meines Handelns zu erkennen.

 

Der erste Schritt zur Achtsamkeit beginnt bei uns selbst

Wenn wir Angst haben und wir hetzen, weil wir uns Konsum und Sicherheit schaffen wollen, sind unsere Gefühle und Bedürfnisse im Spiel.

Bedürfnisse nach Sicherheit, Schutz, Wertschätzung und Liebe können verwirrende Gefühle auslösen und daraus entstehenden Aktionismus erzeugen. Um das aber tatsächlich zu erkennen, benötigt es die Achtsamkeit uns selbst gegenüber.

Wenn wir verstehen, warum wir so sind, wie wir sind, können wir Ursachen und Folgen erkennen und daran arbeiten. Schließlich gelangen wir dann wieder in den Flow und den Zustand, der uns das Zusammenwirken aller Kräfte auf dem Planeten Erde verdeutlicht.

Zum Beispiel ist die Sucht nach Materialismus eine Folge des Mangels an Wertschätzung. Im Außen versuchen wir zu kompensieren, was wir im Innen suchen und nicht finden.

Jedes Handeln von uns hat nicht nur eine Ursache, sondern auch eine Folgewirkung. Unsere Art zu leben, zeigt heute, dass die Techniken und Methoden, die wir uns zur Erleichterung und zum Erreichen unserer Ziele und Wünsche geschaffen haben, nun auch dramatische Auswirkungen auf die Umwelt haben. Jede Kleinigkeit, die wir heute im Alltag nutzen, wirkt auf das Leben aller und auf unseren Planeten Erde. Beginnend bei der Zahnbürste aus Plastik, die bei uns eine Lebenszeit von ein paar Wochen hat, dafür aber Jahrhunderte zum völligen Abbau benötigt (und noch dazu Mikroplastik-Teile in unserem Körper bei der Benutzung hinterlässt) und endend damit, dass für die Herstellung eines Handys viele Tausende Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen und ihre Gesundheit und Umwelt schädigen, durch Gifte vor Ort.

 

Das Ziel der Politik, in Abhängigkeit mit unserem Handeln

Zwei der obersten Ziele der Politik sind nun einmal, Arbeitsplätze zu erhalten und Frieden zu wahren. Oft werden dafür aber leider faule Kompromisse getroffen und die gefördert, die kurzfristige Erfolge versprechen. Ein Beispiel hierfür ist das Thema Kohleabbau.

Worin aber liegt dann die Lösung?

Vielleicht sollten unsere Politiker endlich nicht nur den Fokus auf die eigene „Legislaturperiode“ setzen? Vielleicht sollten sie dafür mehr für zukünftige Energien tun und neue Möglichkeiten schaffen? Ich denke, da könnte man einiges tun. Über den Tellerrand hinaus schauen, ist die Devise…und keine Angst davor zu haben, bei den nächsten Wahlen Stimmen oder Spenden zu verlieren. Da wären wir dann wieder beim Thema Gefühle und Achtsamkeit.

Allerdings klappt das „über den Tellerrand hinausschauen“ und „langfristig planen“ nur, wenn wir Verbraucher, Wähler und Bürger ebenso begreifen, dass Umweltschutz bei uns beginnt. Nicht immer das neue Handymodell zu kaufen, den Konsum einzuschränken, Ökostrom zu nutzen, alles, was mit Plastik hergestellt wird und in Plastik eingetütet ist, liegen zu lassen, Massentierhaltung nicht nur abzulehnen, sondern auch Eier, Milch, Käse und Fleisch aus solchen Haltungen zu boykottieren… Die Nachfrage bestimmt eben immer noch das Angebot.

In diesem Jahr beispielsweise verweigern einige EDEKA-Filialen, zum Jahresende Feuerwerk zu verkaufen. Das ist ein großer Schritt. Und könnte bald ausgeweitet werden auf Massentierhaltung und Plastik.

Es ist Zeit, uns nicht nur auf die Politiker zu verlassen, sondern endlich selbst aktiv zu werden. Demonstrieren alleine rettet den Planeten nicht. Beginnen wir damit, zu Hause auszumisten und unseren Konsum zu hinterfragen.

Mein Vorsatz für das Jahr 2020 steht bereits fest. Ich habe vor einigen Wochen mit dem Ausmisten und Umdenken begonnen und bin noch lange nicht fertig…Und wie sieht es bei euch aus? …

(Foto:Pixabay.com)

 

ENDE

 

 

 

 

 

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